Der Norden Madeiras
Märchenhafte Wanderungen durch spektakuläre Landschaften
Der Norden Madeiras erscheint schroffer, aber auch landschaftlich spektakulärer als der Süden. Er wird durch seine Steilküste bestimmt, an deren Fuße sich die Wellen des Meeres mit Urgewalt brechen. Von den hohen Felsen ergießen sich Wasserfälle in die Tiefe. Oberhalb des tiefblauen Meeres überzieht üppige Vegetation die Landschaft. Das milde, wasserreiche Klima lässt hier zahlreiche, auch subtropische Pflanzen gedeihen. Bunte Blumenwiesen, Moose, Farne und Baumheiden in unterschiedlichsten Grünschattierungen erfreuen das Auge mit ihrem Farbenspiel. Einzigartig ist der Lorbeerwald, der sich vom Norden Madeiras ins Inselinnere erstreckt. Ihn zählt die UNESCO zum Weltnaturerbe. Entlang der Küste ziehen sich kleine Ortschaften, teils mit Bademöglichkeiten, die dazu einladen, bei einem Kaffee oder anderen Getränk den Blick über den Atlantik schweifen zu lassen. Wanderer finden im Norden Madeiras in den wilden Berghängen zwischen Wiesen und Wäldern ein abwechslungsreiches Revier. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die Strecken entlang der Levadas, der Madeira-typischen Kanäle, die das Wasser aus den Bergen zu den Feldern transportieren.
Der Norden Madeiras: Besuchenswerte Orte entlang der Küste
Nach den schweißtreibenden Wanderungen oder einfach nur zur Abwechslung bieten sich Abstecher in die Ortschaften an der Küste im Norden Madeiras an. Neben Möglichkeiten, sich mit lokalen Köstlichkeiten zu stärken, winkt auch die eine oder andere Bademöglichkeit. Oder man genießt einfach die Atmosphäre der historischen Städtchen.
Obwohl Madeira eine Insel ist, gibt es nicht so viele Strände und Bademöglichkeiten. Eine der beliebtesten befindet sich in der kleinen Stadt Porto Moniz im Nordwesten Madeiras. Hier schwappt das Meerwasser über das Ufer in Becken, die im Vulkangestein angelegt wurden. Junge und alte Besucher genießen gleichermaßen das Badevergnügen im so gebändigten Atlantik. Auch ein Bummel durch den Ort Porto Moniz lohnt sich. Die zahlreichen Cafés und Restaurants laden zum Verweilen ein und in einem rekonstruierten, massiven Fort aus dem 18. Jahrhundert erwartet heute ein kleines Aquarium seine Besucher. In zwölf Becken tummelt sich Meeresgetier aus den Gewässern rund um Madeira.
São Vicente wartet mit einem kleinen historischen Ortskern auf. Entlang der Sträßchen liegen weiß gestrichenen Häuschen, und eine barocke Kirche aus dem 17. Jahrhundert bildet das prägnante Wahrzeichen. Hier wie entlang der Uferpromenade gibt es zahlreiche Lokale und kleine Geschäfte, die Souvenirs anbieten. Die eigentliche Attraktion des Ortes stellt jedoch die Lavahöhle Gruta de São Vicente dar, der ein Vulkanmuseum mit Informationen rund um die Feuerspucker und die Entstehung Madeiras angeschlossen ist. In der Höhle wird das Phänomen des Vulkanismus anschaulich vor Augen geführt. Die erkalteten Lavaströme sind deutlich zu erkennen. Darüber hinaus gibt natürliche Wasserbecken, die zur Lagerung von Wein genutzt werden.
In Santana finden sich die für die Region typischen traditionellen Bauernhäuser. Ihre charakteristische dreieckige Form erhalten sie durch die markanten, mit Stroh gedeckten Dächer, die bis zum Boden hinab reichen. In Santana können mehrere dieser Häuschen besichtigt werden, damit sich Besucher ein Bild von dem Leben der Landbevölkerung in früheren Zeiten verschaffen können. Im Norden Madeiras in der Umgebung Santanas verstreut, treffen Reisende aber auch immer mal wieder auf diese Art der Gebäude. Der Ort selbst liegt inmitten eines Biosphärenreservats und ist somit landschaftlich ebenfalls sehr reizvoll.
Außerdem gibt es in Santana einen Themenpark, der unter anderem über die Geschichte und Kultur Madeiras informiert.
Bei Surfern beliebt ist der nahe gelegene Küstenort Porto da Cruz. Von Land aus kann man sie bei ihren rasanten Ritten auf den Wellen beobachten. Zudem verlockt die örtliche Rumbrennerei zu einem Besuch, wo man verschiedene Produkte auch erwerben kann. Wen der Geschmack der hochprozentigen Spirituose nicht anspricht, erhält zumindest einige Informationen zur Inselgeschichte. In früheren Zeiten gab es auf Madeira viele Zuckerrohrplantagen und die Rumproduktion war ein wesentlicher Wirtschaftszweig der Insel, bis Südamerika beim Anbau von Zuckerrohr die Vorherrschaft übernahm. Neben dem Zuckerrohr wird heutzutage in Porto da Cruz auch Wein angebaut.
Unsere Madeira-Reise:
Diese Beiträge könnten dich auch interessieren
Kommentar schreiben
Kommentare
Keine Kommentare